Die Halle III – Wo die Feldbahnloks ihren Schuppen hatten.

Ursprünglich war diese das Magazin der Pressburgerbahn. Nach dem  Auflassen der Zugförderung Groß Schwechat 1962 durch die ÖBB diente sie in der späteren Nachnutzung Firma BBC. Sie wurde als Magazin bei der Elektrifizierung bzw. beim Bau des Zentralverschiebebahnhofs Kledering benötigt. Nach Abschluss dieser Arbeiten sollte die „Baracke“ abgerissen werden. Franz Kamper konnte den Bauleiter davon überzeugen, dass die Firma BBC Arbeit sparen würde, wenn er sie dem Kleinbahnverein übergibt.

Auch einige unverwendbare Fahrleitungsteile in schrottreifem Zustand blieben als Nutzeisen zurück. Für den Kleinbahnverein war dies wertvolles Rohmaterial, mit dem viele Jahre lang das Museum aufgebaut wurde. Für den weiteren Ausbau dieser als Feldbahnhalle verwendeten „Baracke“ und der Strecke mit 600 mm Spurweite erhielt der Kleinbahnverein eine Förderung des Landes Niederösterreich in Höhe von 40.000,–ATS. Die dafür notwendigen Arbeiten wurden von den Aktiven des Kleinbahnvereins in unzähligen Arbeitsstunden an den Wochenenden und an den Urlaubstagen ausgeführt.

Es wurden vier 600 mm Gleise eingebaut, die von der Waldbahn Langau/Lunz stammen. Auf dem dritten Gleis wurde eine Arbeitsgrube händisch ausgegraben und mit Schalsteinen und Beton befestigt. Aufgrund des hohen Anteils von Sand im Boden, konnte der Aushub gleich zum Betonieren verwendet werden. Die Träger und Stützen für das Gleis über der Grube stammen ebenso wie das Schiebetor auf der Ostseite der Halle aus Beständen der Familie Kamper. Das Schiebetor war seinerzeit in ihrer Kellerei auf der Presshausrampe eingebaut. Desgleichen wurden die Lampen aus dem Faßkeller der Firma Lessner & Kamper, damals bereit die Firma von Herrn Kamper sen., in der Osterleitengasse verwendet. Die vier Fronttore entstanden in Eigenregie. Das angebaute Flugdach beschaffte der Kassier des VFKL aus der Requisite der Filmproduktion „Der Zug“ – über die Reise Lenins durch Deutschland im Jahr 1917, welcher teilweise in Österreich gedreht wurde.

Besuchstage begannen sehr bescheiden mit aufgelegten Gleisen aus Halle I heraus. Der Bau einer Strecke begann nachdem auch die ehemalige Brückenmeisterei, als abgetrennter Teile in der ehemaligen Wagenwerkstatt der Pressburgerbahn, übernommen werden konnte. Großteils erfolgte dies mit Muskelkraft. Das Material stammt von der Waldbahn Langau, Ankäufen von der Fa. KAMIG Schwertberg, vom Ziegelwerk Schlaining und Baufirma Universale. Im Laufe der Zeit kamen Schenkungen, z.B. von den Wienerberger Ziegelwerken, dazu.

Die 600mm Bahn diente als innerbetriebliches Verkehrsmittel dem Aufbau des Museums. Der Definition einer Feldbahn als leicht verlegte Bahn „3. Ordnung“ folgend, erschloss sie das Gelände mit oft wechseln der Gleislage den Bedürfnissen angepasst.